top of page

Paper: Der Vorher-Nachher-Vergleich in der Kartellschadensberechnung

Ralf Dewenter

Updated: Aug 2, 2021


Der sogenannte Vorher-Nachher Vergleich wird oft noch als Goldstandard bei der Quantifizierung von Kartellschäden gesehen. So einfach der Ansatz ist, so anfällig ist er jedoch auch für Verzerrungen, die durch eine Fehlspezifikation und das Auslassen von relevanten Variablen entstehen. Die so ermittelten Kartellschäden können entsprechend stark über- oder unterschätzt werden, denn selbst die Richtung der Verzerrung kann nicht immer determiniert werden.

Ein neues Papier von Ralf Dewenter und Gordon Klein, das nun bei WuW erschienen ist, zeigt auf, wie stark eine Verzerrung durch das Auslassen verschiedener Größen wie Trends oder Kostenschocks sein kann. Anhand verschiedener Beispiele zeigen die Autoren, welche Fehler bei der Schätzung eines Overcharges entstehen können, wenn relevante Größen wie Trends oder Kostentreiber ausgelassen werden. Das Papier macht deutlich, wie wichtig es ist, eine korrekte Spezifikation des zugrundeligenden Modelle vorzunehmen.


Neben der Simulation möglicher Über- und Unterschätzungen von Kartellschäden bei Fehlspezifikationen, legt das Papier auch dar, wie man dem Problem zum Beispiel mit dem Differenz-von-Differenzen Ansatz begegnen und das Ausmaß der Verzerrung reduzieren oder im Optimalfall gänzlich beheben kann. Liegen Informationen sowohl über Kartell- und Wettbewerbsperiode, als auch über kartellierte und nicht kartellierte Produkte vor, so können deutlich validere Schätzungen erzielt werden, da der Effekt ausgelasener Variablen im besten Fall im vollen Umfang herausgerechnet werden kann.


Comments


bottom of page